Über mich

Ich empfinde meine Krankheit als Lebensaufgabe, zu der ich bereit bin. Einfach nur Hosen runter und Hand aufs Herz. Ideen und Gefühle leben. Das ist meine Verpflichtung!

Zu Beginn meiner Pubertät hat man bei mir eine chronische Nervenerkrankung, die Friedreich-Ataxie diagnostiziert, die progredient und leider unheilbar sei. Die einzige Aufmunterung der Ärzte damals war der Verweis auf die fortschreitende Gentechnik und daher die Möglichkeit einer zukünftigen Therapierbarkeit. Bis dahin sollte ich die Zeit einfach „ überbrücken“. Das tat ich dann auch. Ich fing an meinen Körper, der immer lauter nach Aufmerksamkeit schrie, so gut es ging zu ignorieren und kümmerte mich stattdessen lediglich um meine Intellektualisierung.  Durch die Konzentration auf mein Jurastudium, das ich dann auch erfolgreich abschloss, konnte ich mehr und mehr aufhören zu fühlen und diesen entstandenen Mangel des Gehirns mit Denken kompensieren. Die Tatsache, dass ich  gegen Ende meines Studiums nicht mehr laufen konnte und auf den Rollstuhl angewiesen war, ließ mich aufgrund eben dieser inneren Taubheit, nicht leiden. Trotzdem gab ich meinen Körper nie wirklich auf, sondern träumte stets von einem Zeitpunkt in der Zukunft, an dem ich mir mein „Problem“ in aller Ruhe von innen betrachten würde.

 

Gegen Ende meines Studiums trat Yoga in mein Leben. Meine Intuition begann sich nun endlich zu erden, mein Körper begann wieder zu fühlen, mein Herz höher zu schlagen und alles nahm seinen Lauf. Die Inder sagen „ Once you are on your spiritual way, you can never return!“

Während meines Indienaufenthaltes spürte ich zum ersten Mal wie verspannt und vernachlässigt mein Körper war, den ich jahrelang im Stich gelassen hatte.

Als ich 2010 nach ca. 4 Monaten wieder aus Indien zurück kam, fing ich zwar mein juristisches Referendariat an, jedoch brach ich nach einem Jahr ab und widmete mich voll und ganz meinem Körper. Ich stellte meine Ernährung um und fing mit Therapien an, die mir einen besseren Zugang zu meinem Körper ermöglichten. Täglich stellte ich neue körperliche sowie auch geistige Zusammenhänge fest und schrieb sie dann in meinem sogenannten „Selbsterforschungsprojekt“ nieder oder fertigte eine Zeichnung zur plastischen Darstellung an.

Ich fing in dieser Zeit an Tanzunterricht zu nehmen, verschlang tonnenweise Bücher über Yoga, Feldenkreis, body-mind-centering, Bioenergie etc., verfasste eine Autobiografie, Gedichte sowie Kindergeschichten und gab meine Yoga-Erfahrungen in Seminaren weiter.

Heute, 6 Jahre später lebe ich in Berlin als ausgebildete Yogalehrerin, Performerin und Schriftstellerin!

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